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Badisches Landesmuseum stellt Höhepunkte 2025 vor

Unter dem Motto „Noch einmal Baden in Kultur!“ hat das Badische Landesmuseum in Karlsruhe am Mittwoch das Ausstellungsprogramm 2025 vorgestellt. Ab Ende September schließt das Museum für die anstehende Generalsanierung seine Tore. „Wir sehen das Ganz mit Wehmut und viel Freude“, sagte Museumsdirektor, Eckhart Köhne.

Rund 15.000 Exponate von Feuersteinpfeilspitzen bis zum römischen Weinkeller oder einem Kolonialwarenladen mit Zuckerhüten und Gewürzdosen müssen umgelagert werden. „Wir bringen sie in einen Seitentrakt des Hauses, an dem dann gerade nicht gebaut wird“, schilderte Köhne dem Evangelischen Pressedienst (epd) die Umzugspläne. Die Sanierung durch das Amt für Vermögen und Bau sei dringend nötig.
Die Bausubstanz des 1715 errichteten Schlossgebäudes war bis 1966 immer wieder erneuert worden. Seither habe vor allem die technische Ausstattung gelitten, so der Direktor. Die neue Innenausstattung soll zudem barrierefrei werden.

Zwei Sonderausstellungen können Besucherinnen und Besucher noch bis 28. September sehen. Die Schau „Kann das weg? Von Abfällen und Einfällen“ widmet sich seit Dezember dem Thema Nachhaltigkeit. Ab 12. April nimmt die Ausstellung „Unrecht & Profit – das Badische Landesmuseum im Nationalsozialismus“ die Rolle des Hauses während der NS-Zeit in den Blick. Sie zeigt, wie das Museum von der Enteignung jüdischer Kulturgüter profitierte. Die rund 70 ausgestellten Objekte stehen für die Identität namenloser Opfer. Ein Großteil der Kunstgegenstände wurde den Eigentümern nach der Deportation badischer Juden nach Gurs am 22. Oktober 1940 geraubt.

Im Rahmen des Museumssommers blickt das Museum mit der Ausstellung „Unvergängliche Augenblicke“ mit rund 120 Fotografien des Karlsruher Fotografen Uli Deck auf zehn Jahre Badisches Landesmuseum zurück. Mit der Karlsruher Museumsnacht am 2. August beginne die Verabschiedung vom Publikum in Form einer „Zeitreise“, teilte eine Sprecherin mit.

Mit Blick auf die Schließzeit setze das Museum verstärkt auf digitale Angebote wie das Projekt „3D4Vases“, bei dem rund 600 antike Gefäße mithilfe von 3D-Technologie erfasst wurden. Die interaktive Museumsapp „Ping!“ wurde erweitert. Sie macht ab Frühsommer den persönlichen Chat mit zentralen Orten in Karlsruhe, die für Demokratie stehen, möglich.

In seinen Außenstellen werde die Marke „Badisches Landesmuseum“ jedoch auch weiterhin analog sichtbar sein, betonte Köhne. Im „Museum am Markt“ in Karlsruhe soll über den Baufortschritt informiert werden. In Bruchsal, Staufen im Breisgau, Hirsau und dem Majolika Museum Karlsruhe stehen laut Köhne weiterhin Flächen zur Verfügung. Eine Kooperation ist zudem mit der Kunsthalle Baden-Baden geplant, wo das Landesmuseum ab Mai 2026 auch eigene Ausstellungen zeigen will. (0342/13.02.2025)