Er schreibt auf Französisch und im elsässischen Dialekt. Seine auch in die deutsche Sprache übersetzten Romane wie “Ich, der kleine Katholik” vergegenwärtigen die neuere Geschichte des Elsass.
Der elsässische Schriftsteller Pierre Kretz wird mit dem Johann-Peter-Hebel-Preis 2024 des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Der Preis sei erstmals mit 20.000 Euro statt zuvor mit 10.000 Euro dotiert, teilte Kunststaatssekretär Arne Braun am Freitag in Stuttgart mit. Damit wolle man die Bedeutung des Preises für den gesamten deutschen Sprachraum hervorheben.
Kretz sei ein Autor, der mit seiner Verbundenheit zum Alemannischen die Zweisprachigkeit der Region des Elsass in literarisch herausragender Art und Weise sichtbar mache. “Er wählt für seine literarische Arbeit neben der französischen Sprache den elsässischen Dialekt, der durch den Generationenwechsel im Verschwinden begriffen ist”, sagte Braun.
Die Jury betonte, von einer Idealisierung oder Verharmlosung des Lebens im Dorf seien die “trotz ihrem Witz recht bitteren Stücke” des Autors weit entfernt. Seine auch in die deutsche Sprache übersetzten Romane “Ich, der kleine Katholik” (2005), “Der Seelenhüter” (2009) und “Verlorene Leben” (2019) vergegenwärtigten die neuere Geschichte des Elsass.
Den seit 1974 alle zwei Jahre vom Land vergebenen Preis haben bislang auch Arnold Stadler, Elias Canetti, Marie Luise Kaschnitz, Martin Heidegger und Albert Schweitzer erhalten. Namensgeber ist der deutsche Schriftsteller, Theologe und Pädagoge Johann Peter Hebel (1760-1826). Ausgezeichnet werden Schriftsteller, Übersetzer, Essayisten oder Wissenschaftler, die dem alemannischen Sprachraum oder Hebel verbunden sind. Der Preis wird anlässlich des Geburtstags Hebels am 10. Mai beim Hebelfest in Hausen im Wiesental verliehen.