Sachsen-Anhalts Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (CDU) hat am Mittwoch eine Sonderausstellung zu 75 Jahren Grundgesetz eröffnet. Unter dem Titel „… denen mitzuwirken versagt war“ stellt sie nach Angaben der Landtagsverwaltung ostdeutsche Demokraten der frühen Nachkriegszeit in den Mittelpunkt. Zu der Eröffnung im Landtagsgebäude wurde auch der frühere Außenminister der ersten frei gewählten DDR-Regierung und heutige Stiftungsratsvorsitzende der Bundesstiftung Aufarbeitung, Markus Meckel (SPD), erwartet.
Im Anschluss war ein öffentliches Forum geplant, bei dem die Vorsitzenden der im Landtag vertretenen Fraktionen über die Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands diskutieren wollten. Im Landesparlament sind derzeit CDU, AfD, die Linke, SPD, FDP sowie die Grünen vertreten.
Die Sonderschau der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ist den Angaben zufolge bis zum 5. Juli zu sehen und zeigt neben der Entstehung des Grundgesetzes und seiner Grundrechte parallel die Entwicklungen und die Errichtung einer kommunistischen Diktatur in der SBZ/DDR. Zudem würden 30 Männer und Frauen porträtiert, darunter auch Akteure aus Sachsen-Anhalt, die sich nach 1945 für demokratische Grund- und Freiheitsrechte eingesetzt hätten, hieß es. Einige hätten ihren Mut und Idealismus mit ihrem Leben oder langen Haftstrafen bezahlt.
Das Grundgesetz sei das Fundament der deutschen Demokratie, betonte Schellenberger: „Es braucht jedoch jeden Einzelnen daran mitzuwirken, diese grundlegenden Prinzipien zu bewahren und zu stärken.“