Dem Niederländer Frans Hals (1582/84-1666) als einem der bedeutendsten Porträtmaler der europäischen Kunstgeschichte widmet die Berliner Gemäldegalerie am Kulturforum eine große Sonderausstellung. Zu sehen sind 80 Werke, davon 50 der bedeutendsten Gemälde des Künstlers, aus öffentlichen und privaten Sammlungen. Ergänzt werden sie in der bis 3. November laufenden Ausstellung von Arbeiten aus seinem Umfeld und seiner Werkstatt, wie das Museum am Donnerstag mitteilte.
Ebenfalls gezeigt werden Bilder deutscher Impressionisten wie Lovis Corinth (1858-1925) und Wilhelm Leibl (1844-1900), die sich von dem Altmeister inspirieren ließen. Neben großformatigen Schützen- und Regentenbildnissen schuf Frans Hals zahlreiche Einzelporträts des reichen Bürgertums im niederländischen Haarlem und malte – für die Zeit ganz neu – auch Außenseiter der Gesellschaft als charaktervolle Individuen.
Zu den Höhepunkten der Berliner Ausstellung zählen „Bildnis eines Ehepaares“ aus dem Rijksmseum in Amsterdam, „Junger Mann mit Totenschädel“ aus der National Gallery in London und „Der Lautenspieler“ aus dem Pariser Louvre. Erstmals in Deutschland zu sehen sind das monumentale Werk „Die magere Kompanie“, „Der lachende Kavalier“ aus der Wallace Collection in London sowie zwei bedeutende Evangelistenporträts aus Odessa.
Die Ausstellung, die in Kooperation mit der National Gallery in London und dem Rijksmuseum Amsterdam entstand und dort ihre ersten beiden Stationen hatte, ist jetzt in Berlin in erweiterter Form zu erleben. Es ist die erste, dem niederländischen Ausnahmekünstler gewidmete Übersichtsschau in Deutschland.