Mit dem Schutz von Kindern vor Übergriffen in der Karnevalszeit befasst sich eine Ausstellung im Düsseldorfer Landtag, die vom 23. Januar bis zum 14. Februar zu sehen ist. Die Schau „Kinderrechte im Karneval“ präsentiert rund 30 Grafiken zum Thema, wie die Landtagsverwaltung am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Die Bilder entstanden auf Grundlage eines „Pänzrechtepasses“ (Kinderrechtepass), den die Beratungsstelle Zartbitter in Köln mit Kindern und Jugendlichen aus Kölner Tanzgruppen erarbeitet hat.
In dem „Pänzrechtepass“ werden als Orientierung für Kinder und Jugendliche Regeln für die Karnevalstage formuliert. So finden sich dort unter anderem Ratschläge wie: „Kein Bützchen (Küsschen) auf Kommando“, „Mädchen und Jungen haben die gleichen Rechte“ oder „Alle haben das Recht, sich zu verkleiden“.
„Kinder genießen in unserer Gesellschaft einen ganz besonderen Schutz“, betonte der Präsident des nordrhein-westfälischen Landtags, André Kuper. Erwachsene trügen die Verantwortung, dass niemand die ausgelassene Stimmung in der fünften Jahreszeit ausnutzt, um Kinder verbal oder sexuell anzugreifen. „Auch im Karneval ist es unter keinen Umständen akzeptabel, Kinder einfach zu küssen oder ihnen anzügliche Dinge zu sagen“, erklärte der CDU-Politiker.
Die Ausstellung greift ein Thema auf, das am vergangenen Wochenende bei einer Karnevalsveranstaltung in Sankt Augustin für einen Eklat gesorgt hatte. Dort hatte der Präsident einer Prinzengarde eine zehnjährige Kinderprinzessin auf unangemessene Weise angesprochen und sich damit gebrüstet, dass er sie nun „knutschen“ könne, ohne dass die Mutter etwas dagegen habe. Daraufhin gab es Proteste und eine Anzeige gegen den Mann. Der Karnevalsprinz ließ sein Amt zunächst ruhen, als Folge des Vorfalls wurde er außerdem vom Vorstand der Prinzengarde abgesetzt.