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Ausländerfeindliche Gesänge vor Schulen: Bündnis reagiert

Nach einem ausländerfeindlichen Vorfall im niedersächsischen Otterndorf beschließen Behörden und Einrichtungen Gegenmaßnahmen. Geplant seien nun Präventionsarbeit in Schulen und sozialen Medien.

Vor dem Schulzentrum von Otterndorf im Landkreis Cuxhaven hatten Jugendliche am Dienstag nach Polizeiangaben rassistische Texte zur Melodie von L' amour toujours gegrölt
Vor dem Schulzentrum von Otterndorf im Landkreis Cuxhaven hatten Jugendliche am Dienstag nach Polizeiangaben rassistische Texte zur Melodie von L' amour toujours gegröltImago / Jochen Tack

Nach einem ausländerfeindlichen Vorfall vor dem Schulzentrum im niedersächsischen Otterndorf hat ein Bündnis von Behörden und Einrichtungen Gegenmaßnahmen beschlossen. Intern einigten sich die Schulleiter „auf ein konsequentes Vorgehen“ gegen drei an der Tat beteiligte Schüler, wie es in einer gemeinsamen Erklärung unter anderem von Schulen, Polizei und der Kommune hieß. Darüber hinaus sollen die sozialen Medien und eine Veranstaltung in Otterndorf für ein klares Bekenntnis zur Vielfalt genutzt werden.

Vor dem Schulzentrum von Otterndorf im Landkreis Cuxhaven haben Jugendliche nach Polizeiangaben rassistische Texte zur Melodie von „L’ amour toujours“ gegrölt. Auf dem zentralen Omnibusbahnhof des Zentrums sei mehrfach auch die von anderen Vorfällen in Deutschland bekannte Zeile „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ zu hören gewesen.

Präventionsarbeit in Schulen geplant

Mit Blick auf die Kampagne in den sozialen Medien hätten sich die Schülerinnen und Schüler für den Slogan „Starke Schülerinnen und Schüler für Vielfalt!“ entschieden, hieß es. Außerdem sei in Zusammenarbeit mit dem Programm „Demokratie leben“ Präventionsarbeit in den Schulen geplant.

„So erschreckend und beschämend sich der Vorfall aus Sicht der Bevölkerung, aber auch aus Sicht der Polizei darstellt, kann zunächst einmal gar nicht genug die Zivilcourage der Schülerinnen und Schüler in den Vordergrund gestellt werden, die überhaupt erst auf diesen Vorfall aufmerksam gemacht haben“, betonte Michael Hasselmann, Polizeidirektor der Polizeiinspektion Cuxhaven. Die tatbeteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen müssen seinen Worten zufolge mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

Zwei weitere Vorfälle im Landkreis Cuxhaven

„Gleichzeitig muss es aber unser gesamtgesellschaftliches Ziel sein, Aufklärung zu betreiben, um die möglichen Folgen vergleichbaren Handelns aufzuzeigen und dieses Handeln konsequent zu unterbinden.“ Nach Otterndorf wurden Hasselmann zufolge im Landkreis Cuxhaven zwei gleichgelagerte weitere Vorfälle von Schulen aus Cadenberge und Hemmoor durch die Schulleitungen angezeigt. Sie sollen ebenfalls strafrechtlich verfolgt werden.

Unterdessen will die Samtgemeinde Land Hadeln, zu der Otterndorf gehört, die Schulen, den Landkreis Cuxhaven, die Einrichtungen der Jugendarbeit und die Polizei einladen, um gemeinsam ein Präventionskonzept für den Busbahnhof zu entwickeln. „Zusätzlich sollen alle Schulen einen Leitfaden für den Umgang mit solchen Fällen erhalten.“ Er solle vom Schulamt und der Polizei erarbeitet werden.