Periode, Regel, Tage: Unter dem Titel “Läuft. Die Ausstellung zur Menstruation” befasst sich das Museum Europäischer Kulturen ab Freitag in Berlin mit der monatlichen Blutung. Gezeigt werden rund 100 historische sowie brandneue Menstruationsartikel sowie Interviews, Musik, Filme und Kunst zum Thema Periode, wie die Staatlichen Museen am Donnerstag ankündigten. Die Ausstellung beginnt am 6. Oktober.
“Der natürliche Vorgang der Menstruation wird immer noch weltweit tabuisiert und größtenteils als etwas zu Verbergendes behandelt”, sagte Museumsdirektorin, Elisabeth Tietmeyer, zur Eröffnung der Ausstellung. So habe auch die Vorbereitung der Schau eine “Sammlungslücke” zum Thema Menstruation offenbart – obwohl sich die Einrichtung mit europäischer Alltagskultur beschäftige und die Periode und ihr Umgang damit zum Alltag von zwei Milliarden Menschen zählten.
These: Menstruationsgift lässt Blumen verwelken
Die in vier Bereiche gegliederte Ausstellung informiert anhand von Schaubildern und Hand-On-Stationen über den aktuellen Wissensstand und klärt über falsche Theorien auf: So vermutete man etwa Anfang des 20. Jahrhunderts, dass im Blut und Schweiß von Frauen während der Periode das so genannte Menotoxin – Menstruationsgift – existiere, das Blumen verwelken lasse. Diese These existierte bis Ende der 1970er Jahre.

Gezeigt werden etwa ein altertümlicher Bindenverbrennungsautomat, verschiedene Menstruationsartikel oder historische Werbeanzeigen, an denen sich die Entwicklung der Periodenprodukte ab 1880 nachvollziehen lässt. “Erst ab diesem Zeitpunkt gab es so etwas wie Unterhosen, an denen man die Produkte befestigen konnte”, erklärt Kuratorin Jana Wittenzellner. Besucher der Ausstellung können etwa solche “Wäsche für besondere Tage” anprobieren, um nachzufühlen, wie es etwa Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts während ihrer Periode erging.