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Augsburger wollen gegen Neonazi Martin Sellner demonstrieren

Am Montagabend wollen Hunderte Menschen in Augsburg gegen den österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner demonstrieren. Sellner hatte für diesen Dienstag eine Lesung in Augsburg angekündigt. Das Ordnungsamt teilte auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) am Montag mit, dass die Stadt inzwischen ein Betretungsverbot gegen Sellner ausgesprochen habe. Sellner selbst hatte das Betretungsverbot auf X (ehemals Twitter) gepostet und angekündigt, dass er trotzdem kommen wolle.

Das Solidaritätsnetzwerk Augsburg rief daher zur Demo gegen Sellner um 18 Uhr auf dem Königsplatz auf. Man wolle mit dem Gegenprotest zeigen, dass für Sellners rechte Hetze kein Platz sei. „Wir kämpfen für eine solidarische Gesellschaft in unserer Stadt, in der jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft, Hautfarbe, Religion, Sexualität oder Geschlecht willkommen ist.“ Laut Ordnungsamt wurden für die Versammlung unter dem Motto „Zusammen gegen Faschismus und Rassismus“ 500 Personen angemeldet.

Auch Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) hatte sich vor wenigen Tagen, als Sellners Pläne bekanntwurden, gegen einen Auftritt ausgesprochen. Die „Identitäre Bewegung“ und ihre Protagonisten verachteten und bekämpften alles, was freiheitliche Demokratie und eine vielfältige und liberale Gesellschaft ausmachten. Wer die „Grundwerte unseres Zusammenlebens“ nicht nur ablehne, sondern bekämpfe und die Zerstörung der Demokratie vorantreibe, sei in Augsburg „nicht willkommen“, sagte sie laut Mitteilung.

Verstößt Sellner gegen das städtische Betretungsverbot, droht ihm ein Zwangsgeld von 5.000 Euro. (2145/30.06.2025)