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Ausgewilderte Luchsin mit dreifachem Nachwuchs unterwegs

Artenschützer haben im südniedersächsischen Naturpark Solling-Vogler erfolgreich eine verwaiste junge Luchsin ausgewildert. Die Katze habe bereits mindestens drei Junge bekommen und trage so zur Wiederansiedlung des Luchses in Deutschland bei, sagte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) am Mittwoch in Hannover.

Zwischen Harz und Solling bestehe inzwischen die größte Luchs-Population in Deutschland, erläuterte der Minister. Im Dreiländereck zwischen Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen nehme die Anzahl der Luchse stetig zu.

Die sogenannte „Solling-Luchsin“ mit der wissenschaftlichen Bezeichnung F14 war als verwaistes Jungtier in der Nähe von Goslar am Harz in eine Kastenfalle für Waschbären geraten und wurde dann in der Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen bei Stadthagen wieder aufgepäppelt. Minister Meyer entließ sie im Sommer 2023 in einem Wildnisgebiet des Solling nahe Dassel höchstpersönlich in die Freiheit. Das Tier fand dort intakten Laub-Mischwald, offene Wiesen und Bachtäler vor – und wenig Konkurrenz durch Artgenossen.

Die Luchsin war mit einem GPS-Halsbandsender ausgestattet worden, um ihren Weg verfolgen zu können. Schon bald erbeutete sie ein Reh und zeigte so, dass sie in freier Wildbahn überleben konnte. Nach einigen Monaten fiel der Sender jedoch aus, sodass die Luchsin nur noch über gelegentliche Aufnahmen von Fotofallen gesichtet werden konnte. Doch auch diese Fotos blieben aus – bis Ende Oktober 2024 neue Fotos der Katze auftauchten, dieses Mal mit einer ganzen Luchsfamilie.