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Archiv zur Atomkraft-Auseinandersetzung wird in Salzgitter eröffnet

Atomkraftgegner wollen die Zeugnisse und Dokumente zur Jahrzehnte langen Auseinandersetzung um die Kernenergie in Deutschland sammeln, aufbewahren und für die Nachwelt aufbereiten. Das „Archiv Deutsches Atomerbe“ werde am 18. Oktober in Salzgitter eröffnet, teilte der gleichnamige Trägerverein am Dienstag mit.

„Die Anti-Atom-Bewegung hat die Geschichte Deutschlands geprägt“, sagte Ursula Schönberger vom Vorstand des 2018 gegründeten Vereins. Die letzten Atomkraftwerke in der Bundesrepublik seien in diesem Jahr stillgelegt worden, doch mit den Folgen müssten sich die künftigen Generationen auseinandersetzen.

Das aus der Anti-Atom-Bewegung entstandene Spezialarchiv sehe sich als wichtige Ergänzung zur Überlieferung durch staatliche Archive, heißt es im Leitbild. „Wir wollen verhindern, dass wichtige Zeitdokumente der Auseinandersetzung um die Nutzung der Atomtechnik, die die gesellschaftliche Debatte in Deutschland über Jahrzehnte geprägt hat, unwiederbringlich verloren gehen.“

Das ständig wachsende Archiv umfasst nach Vereinsangaben Schriftgut und andere Materialien aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Auch „authentische Zeugnisse der gesellschaftlichen Debatte“ wie Plakate, Flyer, Fotos, Filme und Exponate von Bürgerinitiativen und anderen Akteuren würden gesammelt und aufbewahrt. Bislang waren die Bestände des Archivs provisorisch in Braunschweig untergebracht.