Artikel teilen:

Antike Klingenwerkstatt in Israel entdeckt – Komplexe Strukturen

Neue Erkenntnisse über antike Industrie: Im Süden Israels wurde eine frühbronzezeitliche Klingenwerkstatt gefunden, die erste ihrer Art in der Region. Was Archäologen das über die damalige Gesellschaft verrät.

Archäologen haben im Süden Israels einen besonderen Fund gemacht. Bei einer Ausgrabung Nahe der Stadt Kirjat Gat im Südwesten von Jerusalem haben Forscher eine rund 5.500 Jahre alte Klingenwerkstatt freigelegt, wie die israelische Antikenbehörde mitteilte. Es handelt sich demnach um das erste Zeugnis von frühbronzezeitlicher Messerproduktion in der Region.

Die Funde umfassen demnach zahlreiche schmale Feuersteinklingen sowie Reste der Steinkerne, aus denen sie hergestellt wurden. Die gleichförmigen und äußerst scharfen Steinmesser dienten wahrscheinlich in erster Linie zum Schneiden, Schlachten und als Erntewerkzeuge. Klingen und Steinkerne sollen demnächst erstmals in Jerusalem ausgestellt werden.

Die Archäologen betonen die Einzigartigkeit des Fundes für die Zeit der biblischen Kanaaniter in Israel. “Obwohl im Zentrum und im Norden des Landes Beweise für die Industrie der Herstellung kanaanitischer Klingen gefunden wurden, sind fast keine Werkstätten für deren systematische Herstellung bekannt”, so die Ausgrabungsleiter Martin-David Pasternak, Shira Lipshitz und Nathan Ben-Ari.

Die Neuentdeckung weist demnach auf eine deutlich komplexere soziale und wirtschaftliche Struktur zu Beginn der Frühbronzezeit hin als bisher angenommen. Der Fund vertiefe “das Verständnis für den Beginn der Urbanisierung und beruflichen Spezialisierung im Land Israel”, hieß es.