Es scheint ein Trend zu sein: Mit Osnabrück bekommt schon das vierte Bistum in Deutschland einen Ordensmann als Bischof. Einer der prominentesten Mönche im Land findet das gut.
Pater Anselm Grün freut sich über die wachsende Zahl von Ordensmännern, die in Deutschland Bischof werden. “Ordensmenschen versuchen einen spirituellen Weg zu gehen, und ich denke, das ist wichtig”, sagte der Bestseller-Autor beim Katholikentag in Erfurt.
Der neue Osnabrücker Bischof Dominicus Meier ist wie Grün Benediktiner: “Ich kenne ihn gut aus seine Zeit als Abt von Meschede und hoffe schon, dass er eine Klarheit, Offenheit und Spiritualität hineinbringt in sein Bischofsamt.” Auch die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Heiner Wilmer (Hildesheim) und Stefan Oster (Passau) sind Ordensmänner.
Im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mahnte Grün: “Wenn einer unbedingt Bischof werden will, soll er nicht Bischof werden.” Denn das Amt sei “keine Würde mehr, die man hat, sondern ein Dienst, der nicht so einfach ist. Man ist zwischen den Fronten zerrissen.”
Anselm Grün lebt in der Abtei Münsterschwarzach bei Würzburg. Seit 1979 hat er mehr als 300 Bücher verfasst. In ihnen beschäftigt er sich vorwiegend mit Spiritualität und Lebenshilfe. Mit einer Gesamtauflage im zweistelligen Millionenbereich zählt er zu den meistgelesenen christlichen Autoren der Gegenwart.