BONN/BRÜSSEL/HANNOVER/MÜNCHEN/ROM – Die beiden großen christlichen Kirchen haben den verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl als großen Europäer gewürdigt. Der CDU-Politiker starb im Alter von 87 Jahren in seinem Geburtsort Ludwigshafen. Inzwischen hat die EU-Kommision in Brüssel den europäische Staatsakt für den verstorbenen Altbundeskanzler bestätigt. Ein Termin stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
Als Mensch und Politiker habe Kohl „Weitblick mit Realismus“ und „Visionen mit Freundschaft“ verbunden, erklärten der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, in einem Kondolenzschreiben an Kohls Witwe Maike Kohl-Richter. „Ohne das Vertrauen, das Helmut Kohl bei vielen Politikern in aller Welt genoss, wäre die deutsche Einheit nicht so schnell und so friedlich zustande gekommen“, schreiben Bedford-Strohm und Schwaetzer.
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, würdigte Kohl als Persönlichkeit mit historischem Weitblick. Mit ihm gehe eine Ära zu Ende. Auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) brachte seine Trauer zum Ausdruck. Für den großen Politiker und Staatsmann sei „sein christlicher Glaube stets Fundament und Orientierung“ gewesen, erklärte ZdK-Präsident Thomas Sternberg. Papst Franziskus in Rom würdigte Kohl nach Angaben des vatikanischen Presseamtes als großen Staatsmann und überzeugten Europäer, der „mit Weitblick und Hingabe für das Wohl der Menschen in Deutschland und der europäischen Nachbarn gearbeitet“ habe. epd/UK
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