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Altbischof Dröge: Kirche muss gegen Rechtsextremismus kämpfen

„Wir brauchen eine bekennende Kirche“: Der Vorstandssprecher der Stiftung Zukunft in Berlin, Markus Dröge, fordert von der Kirche, sich gegen Rechtsextremismus zu einzusetzen.

Markus Dröge ist seit 2022 Vorstandssprecher der politischen Stiftung Zukunft Berlin
Markus Dröge ist seit 2022 Vorstandssprecher der politischen Stiftung Zukunft Berlinepd-Bild/ Christian Ditsch

Angesichts der Zunahme menschenverachtender Äußerungen fordert der Vorstandssprecher der Stiftung Zukunft in Berlin, Markus Dröge, von der evangelischen Kirche, sich aktiv gegen Rechtsextremismus zu wenden und die Demokratie zu stärken. „Wir brauchen keine rein moderierende, sondern eine bekennende Kirche“, sagte der ehemalige Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Am 19. März hält Dröge im Braunschweiger Dom eine politische Andacht mit dem Titel „Wehrhafte Demokratie – als Kirche Haltung zeigen“.

Die Kirche müsse sich klar, eindeutig und mutig positioniere, sagte Droege. Wenn eine Partei, die die Menschenwürde und die Werte des Grundgesetzes nicht achte, sich anschicke, die Demokratie zu unterwandern, dann müsse Kirche das anmahnen.

Dröge: Kirchengemeinden sollten Debatten zu kontroversen Themen anbieten

Für Christen stehe das Evangelium im Zentrum und damit die Tugenden Glaube, Liebe, Hoffnung. Es gehe um Vertrauen, Solidarität, Gerechtigkeit, darum Schwächeren zu helfen, konstruktiv zu sein, im sachlichen, respektvollen Diskurs Lösungen zu finden. „Rechtspopulisten setzen dagegen auf Misstrauen, Egoismus, Ausgrenzung. Sie appellieren an niedrigste Instinkte – der Kontrast könnte größer nicht sein.“

 

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Dröge ermunterte Kirchengemeinden, Debatten zu kontroversen Themen anzubieten. „Es sollte den Initiatoren dieser Dialogformate aber klar sein, dass diese Diskussionen gut vorbereitet sein müssen – das gilt insbesondere für den Diskurs mit Rechtspopulisten“, sagte Dröge. Kirche dürfe menschenverachtenden Positionen niemals ein Forum bieten. „Hat sich jemand bereits entsprechend geäußert, so darf er nicht eingeladen werden“.

Thema Rechtsextremismus gehört auf den Kirchentag

Eine stringente Gesprächsführung müsse gewährleisten, dass konkret und sachlich debattiert wird. Widersprüche, populistische Aussagen und Fake News müssten aufgedeckt werden. „Nehmen Sie etwa die Agrardiesel-Subventionen. In ihrem Programm schreibt die AfD, dass sie Subventionen generell ablehnt, das hindert sie aber nicht, öffentliche Gelder für die Landwirtschaft zu fordern.“

Der Altbischof sagte, er hoffe sehr, dass der Kirchentag im kommenden Jahr in Hannover sich der Themen Rechtsextremismus und wehrhafte Demokratie annimmt. „Christen müssen sich fragen, wie sie sich positionieren“.