In der Begegnungsstätte Alt Rehse bei Neubrandenburg (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) wird seit Donnerstag die Sonderausstellung „Im Gedenken der Kinder. Die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit“ gezeigt. Die Schau der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin erinnere an die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde an Kindern und Jugendlichen, heißt es im Ausstellungsflyer. Auf Grundlage der NS-Rassenideologie seien in Deutschland auch an jungen Menschen medizinische Verbrechen begangen worden. Mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche seien allein in „Kinderfachabteilungen“ – eigens für die Tötung geschaffene Einrichtungen – gequält und ermordet worden.
Kinder und Jugendliche seien aber auch Opfer der Gasmordaktion „T4“ und der „Hungerkost“ in Anstalten und Heimen geworden, heißt es. „Sie wurden für Experimente missbraucht und ihre Organe nach dem Tod für Forschungszwecke verwendet.“ Die Ausstellung zeige, dass es „diesen Ärztinnen und Ärzten bei der Tötung nicht um die schmerzlose Beendigung individuellen Leidens ging, sondern entsprechend der nationalsozialistischen Rassenideologie um die ‘Befreiung’ der Gesellschaft von so genannten ‘Ballastexistenzen’, deren Leben nur dann verlängert wurde, wenn sie noch ‘der Wissenschaft dienen’ könnten“.