In der Begegnungsstätte Alt Rehse bei Neubrandenburg (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) wird am Donnerstag (6. Juni, 15 Uhr) die Ausstellung „Im Gedenken der Kinder. Die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit“ eröffnet. Die Schau der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin erinnere an die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde an Kindern und Jugendlichen, heißt es im Ausstellungsflyer. Auf Grundlage der NS-Rassenideologie seien in Deutschland auch an jungen Menschen medizinische Verbrechen begangen worden. Mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche seien allein in „Kinderfachabteilungen“ – eigens für die Tötung geschaffene Einrichtungen – gequält und ermordet worden.
Kinder und Jugendliche seien aber auch Opfer der Gasmordaktion „T4“ und der „Hungerkost“ in Anstalten und Heimen geworden, heißt es. „Sie wurden für Experimente missbraucht und ihre Organe nach dem Tod für Forschungszwecke verwendet.“ Die Ausstellung zeige, dass es „diesen Ärztinnen und Ärzten bei der Tötung nicht um die schmerzlose Beendigung individuellen Leidens ging, sondern entsprechend der nationalsozialistischen Rassenideologie um die ‘Befreiung’ der Gesellschaft von so genannten ‘Ballastexistenzen’, deren Leben nur dann verlängert wurde, wenn sie noch ‘der Wissenschaft dienen’ könnten“.
Die Schau zeige bis zum 25. August auf und dokumentiere, „wohin ein diktatorisches, auf Menschenverachtung beruhendes Regime am Ende führt – zur brutalen Gewalt gegenüber all jenen Bevölkerungsteilen, die nicht in das Raster einer rassistischen, elitären und gewaltbereiten politischen Ausrichtung passen“, heißt es im Ausstellungsflyer.