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Aktionsbündnis startet Petition für mehr Patientensicherheit

Jedes Jahr passieren in Deutschland Tausende ärztliche Behandlungsfehler. Aus Sicht des Aktionsbündnisses Patientensicherheit ist die Politik untätig. Eine Petition soll das ändern.

Mit einer Petition an den Deutschen Bundestag will das Aktionsbündnis Patientensicherheit eine sicherere medizinische Versorgung vorantreiben. Seit zwei Jahrzehnten seien die Fortschritte bei vermeidbaren Schäden und Behandlungsfehlern im Gesundheitswesen zu wenig vorangekommen, beklagte das Bündnis am Montag in Berlin. Dazu zählten etwa unzureichende Infektionsvorbeugung, falsche Medikamente oder Fehldiagnosen, aber auch fehlendes Personal.

Bis heute gebe es in Deutschland keine transparente Erfassung sogenannter Never Events, also von Fehlern, die nie passieren dürften. Im vergangenen Jahr wurden hiervon 151 offiziell festgestellt. Dazu zählen etwa im Körper zurückgebliebene Fremdkörper nach einer OP oder verwechselte Patienten.

Das Aktionsbündnis nimmt an, dass dies mangels Erfassungspflicht nur die “Schneeflocken auf der obersten weißen und sanften Spitze des Eisberges” sind. Insgesamt stellten Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen im vergangenen Jahr 3.160 Fälle ärztlicher Behandlungsfehler mit Gesundheitsschäden für Patienten fest.

Das Aktionsbündnis ruft daher in seiner Petition dazu auf, den Globalen Aktionsplan für Patientensicherheit 2021-2030 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Deutschland konsequent umzusetzen. “Patientensicherheit muss in allen gesundheitspolitischen Entscheidungen als Leitplanke dienen”, betonte die Vorsitzende des Bündnisses, Ruth Hecker.