Rund 500 Menschen haben am Samstag bei einer Trauerfeier im Kloster Loccum Abschied vom früheren hannoverschen Landesbischof Horst Hirschler genommen. In der Klosterkirche kamen Repräsentanten der evangelischen Kirche sowie Familie, Freunde und Weggefährten zusammen, darunter der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und der Vizepräsident der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Stephan Schaede.

Hirschler wurde anschließend auf dem Klosterfriedhof in Loccum beigesetzt. Dort liegen nach alter Tradition die hannoverschen Bischöfe begraben. Der Theologe war am 8. August im Alter von 89 Jahren in Loccum gestorben. Zu seinen Ehren läuteten am frühen Nachmittag in weiten Teilen Niedersachsens die Totenglocken.
Ralf Meister: „Wer kämpft, verletzt auch“
Der heutige Landesbischof Ralf Meister würdigte ihn als „großartigen Erzähler“ des christlichen Glaubens und als „streitbaren Geist“. Hirschler sei ein Meister der konkreten Sprache gewesen. „Er redete direkt, unmittelbar und manchmal auch übergriffig.“ Er habe sich dabei nie dem besseren Argument verweigert.
In der Stiftskirche zu #Loccum haben am Sonnabend rund 500 Gäste Abschied von Landesbischof i.R. Horst Hirschler genommen. https://t.co/73wQL7w4Bu pic.twitter.com/XYsGyJ2WX9
— Kirche Hannovers (@kirchehannovers) August 19, 2023
Im Laufe seines Dienstes habe Hirschler sich aber auch immer fester an Ordnungen und Überzeugungen gebunden, die theologisch und seelsorgerlich fragwürdig gewesen seien: „Wer kämpft, verletzt auch“, betonte Meister. So habe Hirschler es abgelehnt, dass Pastoren in homosexuellen Partnerschaften lebten, und habe bei Trennungen von Pastorenehen interveniert. Dabei habe er es sich jedoch niemals leicht gemacht, und später auch Fehler eingeräumt.