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Hessen-Nassau: Christiane Tietz als Kirchenpräsidentin eingeführt

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat erstmals eine Kirchenpräsidentin: Christiane Tietz (57) wurde am Sonntag in einem Festgottesdienst in der Lutherkirche Wiesbaden in ihr Amt eingeführt. Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs, leitete die Einführung im Beisein von mehr als 700 Gästen. Zugleich entpflichtete Fehrs den in den Ruhestand eingetretenen früheren Kirchenpräsidenten Volker Jung (65) von seinem Amt, das er 16 Jahre lang ausgeübt hatte.

Die EKD-Ratsvorsitzende lobte Tietz als eine kluge und tiefgründige Theologin, die es liebe zu predigen und die eine scharfsinnige und präzise Denkerin sei. Sie werde die anstehenden Veränderungen mit Mut voranbringen, sagte Fehrs: „Christiane Tietz strahlt dabei als ‘hoffnungsvolle Realistin’ so viel Herzlichkeit und Zuversicht aus, dass es den Menschen – auch inmitten des ganzen Irrsinns in dieser Welt – Kraft geben wird und Orientierung.“ Tietz, in Frankfurt am Main geboren, ist bis zu ihrem Amtsantritt Professorin für Systematische Theologie in Zürich gewesen.

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sagte mit Blick auf große gesellschaftliche Herausforderungen: „Gerade in einer solchen Zeit ist es wichtig, dass wir alle gemeinsam für Toleranz, Respekt und Dialog eintreten.“ Die Kirchen seien wertvolle Partner, die Brücken bauten und den interkulturellen Dialog förderten.

Grußworte hielten neben Rhein auch der katholische Limburger Bischof Georg Bätzing und die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann. Weitere leitende Geistliche aus Deutschland nahmen an der Feier teil, wie die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und der rheinische Präses Thorsten Latzel oder die katholischen Bischöfe Peter Kohlgraf aus Mainz und Michael Gerber aus Fulda.