Mit dem Appell, Jesidinnen und Jesiden nicht aus Deutschland in den Irak abzuschieben, ist eine Tagung in der Evangelischen Akademie Bad Boll zu Ende gegangen. Die Lage dieser Minderheit im Irak habe sich seit Beginn des Völkermords 2014 nicht verbessert, heißt es in einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung. „In der Region Kurdistan leben 300.000 Menschen in Lagern unter massiven Einschränkungen, ohne ausreichende Versorgung oder eine Option auf Rückkehr in ihre Siedlungsgebiete“, kritisieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Im Schatten des Gaza-Kriegs häuften sich die Aufrufe religiöser Führer im Irak, gegen die Jesidinnen und Jesiden vorzugehen, hieß es bei der Tagung. Eine Abschiebung in ein Umfeld, in dem Völkermord verübt werde, müsse unverzüglich gestoppt und den Jesiden ein sicherer Aufenthaltsstatus in Deutschland erteilt werden. (0668/26.03.2024)