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35.000 Unterschriften für abgeschobene jesidische Familie

Ihr Mitschüler wurde in den Irak abgeschoben – mit einer Petition wollen sich Schüler in Brandenburg für einen Freund und seine Familie einsetzen. Sie haben bereits 35.000 Unterschriften gesammelt.

Bereits rund 35.000 Menschen haben eine Petition für die Rückkehr einer in den Irak abgeschobenen jesidischen Familie unterzeichnet. Drei Schulkameraden des abgeschobenen jesidischen Schülers übergaben die Petition am Donnerstag an Brandenburgs Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke. “Hier wurde eine gut integrierte Familie abgeschoben, Menschen, die wir in Deutschland brauchen”, sagte die ehemalige Landtagsabgeordnete Carla Kniestedt (Grüne), die die Kinder in das Landesparlament begleitet hatte.

Liedtke sicherte zu, das Schreiben der Lychener an Innenminister René Wilke (parteilos) weiterzuleiten. Zudem werde sich der Petitionsausschuss des Landtags mit dem Fall befassen. Abschiebungen müssten “sehr sensibel” durchgeführt werden, sagte Liedtke. “Es gibt immer die Möglichkeit zu Ausnahmeregeln – das muss man klären.”

Die Familie aus Lychen war Ende Juli in den Irak abgeschoben worden. Während die Familie schon im Flugzeug saß, entschied das Verwaltungsgericht Potsdam, dass die Abschiebung nicht durchgeführt werden durfte – für die Familie war das aber zu spät.

Wilke hatte daraufhin angekündigt, die Familie zurückzuholen, wenn die Entscheidung des Gerichts Bestand habe. Mittlerweile hat das Gericht im Hauptsacheverfahren aber die 2023 ergangene Ablehnung des Asylantrags der Familie bestätigt. Offen ist noch, ob die Familie dagegen Berufung einlegen kann.