Seit mehr als zehn Jahren wird bundesweit der “Mitzvah Day” begangen, der jüdische Tag der guten Taten. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, sieht darin gerade in diesen Zeiten ein wichtiges Zeichen.
Blut spenden, Geschenke basteln, Müll sammeln: An diesem Sonntag haben sich wieder viele Freiwillige bundesweit beim “Mitzvah Day” engagiert. Dabei handelt es sich um einen internationalen jüdischen Aktionstag der guten Taten. Nach Angaben des Zentralrats der Juden in Deutschland gab es rund 150 Aktionen in 50 Städten mit etwa 3.000 Beteiligten. In der Regel nähmen Jüdinnen und Juden teil. Ähnliche Zahlen waren auch für das vergangene Jahr gemeldet worden.
Am jährlichen “Mitzvah Day” wird in ganz Deutschland zum Beispiel Müll gesammelt, Essen verteilt, auch werden Senioren besucht oder Bäume gepflanzt: “Es geht ausdrücklich nicht um Geld, sondern um gespendete Zeit und das Zupacken jedes Einzelnen.” Dabei besteht die Hoffnung, dass sich Freiwillige auch über den Aktionstag hinaus engagieren.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland sammelte laut der Mitteilung Geschenke für die bevorstehenden Feiertage für hilfsbedürftige Kinder. Liebevoll verpackt, wurden sie mit Arche-Botschafterin Susan Sideropoulos und Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann an die Einrichtung “Die Arche” übergeben. Das Kinder- und Jugendwerk engagiert sich gegen Kinderarmut in Deutschland.
Zentralratspräsident Josef Schuster dankte allen Engagierten. “Gerade in dieser bewegten Zeit braucht es Zeichen des Zusammenhalts in der Gesellschaft.” Für Jüdinnen und Juden sei dies eng verbunden mit der Bereitschaft, etwas für andere zu tun. Schuster: “Der Gedanke an das Leuchten von Kinderaugen sagt mehr als tausend Worte.”
Das Konzept des Aktionstages basiert auf zentralen jüdischen Werten: Tikkun Olam (“Verbesserung der Welt”), Tzedek (“Gerechtigkeit”) und Gemilut Chassadim (“Mildtätigkeit”). Es wird erwartet, dass Jüdinnen und Juden diese Werte in ihrem Alltag leben. Der Begriff “Mitzvah” bedeutet “Gebot”.