Deutschland bleibt Ziel für Zuwanderer. Hunderttausende kommen aus dem Ausland, um hier zu leben. Weiterhin stammen viele aus der Ukraine, aber den größten Anstieg gibt es bei Menschen aus der Türkei.
Rund 663.000 Menschen sind im Jahr 2023 mehr nach Deutschland gezogen, als aus Deutschland weggegangen sind. Das ist das vierthöchste Zuwanderungsplus seit Beginn der Erhebung im Jahr 1950, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.
Nach Angaben der Statistiker gab es 2023 rund 1.933.000 Zuzüge sowie 1.270.000 Fortzüge; somit rund 28 Prozent weniger Zuzüge und 5 Prozent mehr Fortzüge als im Vorjahr (2022: 2.666.000 Zuzüge gegenüber 1.204.000 Fortzüge). Im Jahresvergleich fiel die Nettozuwanderung 2023 um 55 Prozent geringer aus als 2022. Damals war die Nettozuwanderung so hoch wie nie zuvor, vor allem, weil Ukrainerinnen und Ukrainer nach dem russischen Angriff auf ihr Land nach Deutschland gezogen waren. 2022 kamen fast 1,1 Millionen Menschen aus der Ukraine, 2023 waren es rund 75 Prozent weniger mit 276.000.
Laut Bundesamt trugen Menschen aus Europa am stärksten zur Nettozuwanderung bei (330.000 Personen), gefolgt von Menschen aus Asien (287.000). Auf Platz drei kommt Afrika (61.000).
Insgesamt war die Nettozuwanderung aus Europa nach Deutschland rückläufig. Aus europäischen Ländern gab es 40 Prozent weniger Zuzüge im Jahr 2023 – und 5 Prozent mehr Fortzüge als 2022. Weniger Zuzüge gab es neben der Ukraine vor allem aus Rumänien und Bulgarien. Dagegen verzeichneten mit 56 Prozent die Zuzüge aus der Türkei einen deutlichen Anstieg.
Bei Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit ist laut Statistikbehörde bereits seit 2005 eine Nettoabwanderung festzustellen. 2023 lag dieses Minus bei 74.000 Menschen und fiel damit geringer aus als im Vorjahr (2022: 83 000 Personen). Die Hauptzielländer waren wie in den Vorjahren die Schweiz (21.000 Fortzüge), Österreich (13.000) und die USA (9.000).