Die Popmusik ist nach Einschätzung der Mannheimer Popakademie in den vergangenen Jahren wieder politischer geworden. Themen seien etwa Antirassismus im Zuge der „Black Lives Matter“-Bewegung oder Klimaschutz, sagte Udo Dahmen, scheidender Geschäftsführer der Popakademie Baden-Württemberg, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die einzige staatliche Hochschule für Popularmusik sowie Musik- und Kreativwirtschaft Deutschland wird in diesem Jahr 20 Jahre alt, sie wurde im Juli 2003 gegründet.
Ein Zukunftsthema sei der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Popmusik, erklärte Michael Herberger, neuer Geschäftsführer für den Bereich Musikbusiness. Dabei müsse geprüft werden, wo sich Arbeitsprozesse vereinfachen ließen, etwa beim Arrangieren von Songs. Doch werde auch zukünftig das „menschliche Element“, die kreative Gestaltung, unverzichtbar sein.

Die Popakademie will Nachwuchsmusikern und -musikerinnen den Weg zum Profi ebnen. Dafür biete sie gute Voraussetzungen, machten Dahmen und Herberger klar. „Die Popakademie ist eine Erfolgsgeschichte“, erklärte Noch-Geschäftsführer Dahmen, der auch den Fachbereich Populäre Musik leitet. Rund 80 Prozent der Absolventen und Absolventinnen, etwa jeweils zur Hälfte Frauen und Männer, fänden einen Job in der schwierigen Musikbranche. In drei Bachelor- und zwei Masterstudiengängen erhielten die derzeit rund 400 Studierenden Einblicke in die Facetten der populären Musik und des Musikgeschäfts. Angeleitet werden sie von 150 Lehrenden, die auch Kontakte in die Musikwelt herstellten.
„Talent und ganz viel Arbeit“
Musikalisches Können lasse sich wie ein Handwerk erlernen, sagte der Musiker und Produzent Herberger, der kreativer Kopf der Band „Söhne Mannheims“ war. Aber es seien auch „Talent und ganz viel Arbeit“ nötig. Im Zuge der Corona-Pandemie sei zwar die Darbietung von Livemusik eingebrochen. Doch könnten Musiker generell recht krisensicher arbeiten, wenn sie gut ausgebildet und vernetzt seien.