Der Bund und das Land Sachsen-Anhalt wollen in den kommenden zehn Jahren 150 Millionen Euro für Sanierungsprojekte im Dessau-Wörlitzer Gartenreich zur Verfügung stellen. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU) unterzeichneten dazu am Mittwoch in Berlin eine entsprechende Vereinbarung. Bund und Land teilen sich demnach hälftig die Finanzierung der Arbeiten in den fünf historischen Schlossanlagen und Parks, die seit dem Jahr 2000 zum Unesco-Weltkulturerbe gehören.
Mit den Mitteln soll unter anderem die Einrichtung eines Welterbe-Zentrums im Gelben Haus im Wörlitzer Park finanziert werden. Der kommissarische Vorstand und Direktor der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, Harald Meller, sagte, darüber hinaus müssten vor allem das Gotische Haus und der Floratempel im Wörlitzer Park dringend restauriert werden.
Die Kulturstaatsministerin würdigte die Vereinbarung als entscheidenden Schritt, um das Gartenreich besser auf die künftigen Herausforderungen vorzubereiten, „die sich insbesondere aus der Klimakrise und dem Strukturwandel ergeben“. Das Gartenreich gehöre „zu den kulturellen Leuchttürmen“ im Land. Kultur trage zu Lebensqualität und Identitätsstiftung bei. Deshalb sei es richtig, dass im Rahmen des Kohleausstiegs in kulturelle Infrastruktur investiert werde.
Robra wies mit Blick auf das Gartenreich auf den Investitionsstau hin: „Was an Gestaltung, Restaurierung und Sanierung dringend notwendig ist, ist weit umfänglicher, als es der derzeitige finanzielle Rahmen zulässt.“ Daher sei das Sonderprogramm nötig.