Der Berliner Bischof Christian Stäblein und die Kirchenpräsidentin der Evangelisch-Reformierten Kirche, Susanne Bei der Wieden, sind neue Mitglieder im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie wurden am Montag bei der EKD-Synodentagung in Würzburg in das 15 Mitglieder zählende Leitungsgremium gewählt.
Bei der Synodentagung sollten insgesamt 3 der 15 Sitze im Rat der EKD neu besetzt werden. Stäblein erhielt im ersten Wahlgang 107 von 135 abgegebenen Stimmen der Synodalen und Delegierten der in der Kirchenkonferenz vertretenen 20 evangelischen Landeskirchen. Bei der Wieden setzte sich im vierten Wahlgang mit 97 von 136 Stimmen durch. In fünf Wahlgängen bis Montagabend erreichten aber weder die Ordensschwester Nicole Grochowina, noch die Pastorin Andrea Wagner-Pinggéra, Vorständin der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit. Die Wahl wurde zunächst unterbrochen.
Die Nachwahl wurde nötig, weil die westfälische Präses Annette Kurschus vor einem Jahr alle kirchlichen Leitungsämter niedergelegt hatte, der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung aus Altersgründen sowie der Bochumer Kirchenrechtsprofessor Jacob Joussen aus persönlichen Gründen aus dem Rat ausscheiden. Für die drei Ratssitze gab es vor der Synodentagung vier Bewerbungen. Während der bis Mittwoch laufenden Jahrestagung der Synode wäre die Nachnominierung von Kandidierenden möglich, ebenso ein Freibleiben eines Ratssitzes.
Am Dienstag wollten Synode und Kirchenkonferenz neu über den Ratsvorsitz entscheiden.