Das Mahnmal St. Nikolai in der Hamburger Innenstadt erhält zwei Millionen Euro Bundesförderung aus dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Der Gedenkort sei damit eines von 17 geförderten Projekten in Deutschland, teilte die Stadtentwicklungsbehörde am Freitag mit. Es sei fast 50 Jahren her, dass aus St. Nikolai ein Mahnmal gegen den Krieg wurde, sagte Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD). „Heute ist die im Juli 1943 zerbombte neugotische Hauptkirche ein ganz besonderer Erinnerungsort und zugleich ein Wahrzeichen Hamburgs, das weit über die Stadtgrenzen hinauswirkt.“
Mit dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ fördert der Bund seit 2014 herausragende Projekte der Baukultur und des Städtebaus in Deutschland. Ausgezeichnet werden die besondere nationale und internationale Wahrnehmbarkeit, eine hohe baukulturelle Qualität, überdurchschnittliche Investitionsvolumen oder ein hohes Innovationspotenzial der Projekte. Eine Jury aus Fachjuroren und Mitgliedern des Deutschen Bundestages hat das Mahnmal St. Nikolai aus über 100 Bewerbungen ausgewählt, hieß es.
Nele Fahnenbruck vom Förderkreis Mahnmal St. Nikolai sei dankbar für diese Wertschätzung. Die Förderung ermögliche die zukunftsfähige Gestaltung und zeitgemäße Weiterentwickelung des Ortes. „Das Verstehen von Geschichte und die Auseinandersetzung mit Themen wie Krieg, Zerstörung und Frieden sind heute wichtiger denn je, um Perspektiven zu eröffnen und das Demokratieverständnis zu fördern“, betonte Fahnenbruck.
Die ehemalige Kirche St. Nikolai am Hopfenmarkt ist im Zweiten Weltkrieg in Teilen zerstört worden. In den 1960er-Jahren ist die Ruine zu einem Mahnmal gegen den Krieg und Gewaltherrschaft geworden. In den 1990er-Jahren sei auf Initiative des heutigen Vereins Förderkreis Mahnmal St. Nikolai das heute bekannte Mahnmal St. Nikolai entstanden. Der Förderkreis richtete 2013 im Kellergewölbe der Kirche ein Museum ein. Dort informieren eine Dauerausstellung und wechselnde Formate über die historischen Ursachen und Folgen des Luftkrieges in Hamburg.