Alle zwei Jahre entsteht im Frühsommer auf einer Weide des Jugendhofes Sachsenhain in Verden zwischen Findlingen eine riesige Zeltstadt. Dann findet wieder das Landesjugendcamp der Landeskirche Hannovers statt, immer im Wechsel mit dem Kirchentag. Dieses Mal geht es vom 30. Mai bis zum 2. Juni.
„Das Landesjugendcamp wird von Jugendlichen für Jugendliche ausgerichtet und ist das größte, nicht kommerzielle Festival in der Landeskirche“, sagt Oliver Fruth-Schünemann vom Landesjugendpfarramt in Hannover, das die Planung koordiniert und für die Durchführung sorgt. Das ist wichtig, dieses Jahr werden wieder rund 2000 junge Menschen erwartet.
„In diesem Jahr wird der Schwerpunkt auf Diversität, Klimaneutralität und dem Thema Frieden liegen“, sagt Fruth-Schünemann, „das beherrscht seit einiger Zeit die Diskussionen.“ Auch das Thema sexueller Missbrauch, das aktuell für Aufmerksamkeit sorge, werde sicher behandelt. Endgültig werden die Angebote im Leitungskreis abgestimmt.
Höhepunkt: Ein gemeinsames Abendmahl
Das Motto „Was die Zukunft bringt“ sei im Vorjahr entwickelt worden. „Für die Jugendlichen ist das Thema Zukunft wichtig“, betont Fruth-Schünemann, „zum einen geht es um die Zukunft der Kirche, zum anderen um ihre ganz persönliche Zukunft.“
Workshops und Diskussionen vertiefen die Thematik, dazu gibt es Singen, Beten und als einen der Höhepunkte ein gemeinsames Abendmahl aller 2000 Teilnehmer. Wichtig ist den Besuchern das Kirchentagsfeeling, das durch Gemeinschaft, Austausch und ein kreatives Rahmenprogramm geschaffen wird, so Fruth-Schünemann.
Gemeinsam feiern und beten
„Das Camp ist für mich Evangelische Jugend pur“, ergänzt die 23-jährige Kristin. „Gemeinsam feiern, gemeinsam Stille erleben, gemeinsam beten, viele neue Bekanntschaften schließen und einfach vielfältig Glauben erleben.“
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In der bunten Mischung aus Glauben und Feiern kommt auch die kirchliche Arbeit nicht zu kurz. Die Auseinandersetzung mit politischen und kirchlichen Themen ist ein wichtiger Programmpunkt. So gibt es jedes Mal eine Podiumsdiskussion, zu der Vertreter aus Politik und Bischofsrat eingeladen würden. Weitere inhaltliche Programmpunkte werden von den einzelnen Sprengeln vorbereitet.
Freiwillige gesucht!
Damit das Camp stattfinden kann, braucht es die Mitarbeit vieler Menschen. Zelte müssen aufgebaut werden, die nachhaltigen Kompost-Toiletten aufgestellt, Wasser-, Abwasser- und Stromleitungen verlegt werden. Das machen auch Freiwillige, die sich für verschiedene Tätigkeiten noch bis Anfang April anmelden können und dann bei einem Vorbereitungstreffen Mitte April in ihre Aufgaben eingewiesen werden.
Auch eine Bühne wird gebraucht. Jugendliche konnten zum Beispiel im Herbst ein Seminar zum Thema „Texten und Komponieren“ besuchen, wo Songs für das Landesjugendcamp komponiert wurden. Die sollen hier vorgeführt werden. Auch darüber hinaus ist Musik wichtig, sagt Fruth-Schünemann. „In der Evangelischen Jugend gibt es viele Musikgruppen, die hier auftreten.“
Das kommt an. So findet der 15-jährige Marvin am Jugendcamp gut, „sich mit Menschen zu connecten, die ich vorher nicht gekannt habe“. Sie brauche sich nicht zu verstellen und werde so angenommen und akzeptiert, wie sie ist, ergänzt die 17-jährige Johanna, und die 18-jährige Luca sagt dazu: „Campen ist einfach geil. Ich habe vorher noch nie mit mehr als 1000 Menschen gebetet oder gesungen.“