Das Museum für Kunst & Gewerbe Hamburg (MK&G) legt im kommenden Jahr mit je einer eigenen Ausstellung Schwerpunkte auf Zinn und Glitzer. Eine weitere Schau befasst sich mit der Inszenierung von Designprodukten, zudem blickt das MK&G kritisch auf das eigene koloniale Erbe, wie das Museum am Donnerstag mitteilte.
Die Ausstellung „Zinn. Von der Mine ins Museum“, an der Studierende der Humboldt-Universität zu Berlin mitwirken, beschäftigt sich laut MK&G vom 15. Februar bis 10. August mit der Herkunft und den ökologischen Hintergründen des Werkstoffs. Der Schwerpunkt der vom 28. Februar bis 12. Oktober zu sehenden Schau „Glitzer“ liege auf Glitzer in aktuellen politischen Kontexten und kollektiven Bewegungen, als Material und Metapher für Sichtbarkeit, Zugehörigkeit und Selbstbestimmung.
Die Ausstellung „Hello Image. Die Inszenierung der Dinge“ setzt sich laut MK&G vom 4. April bis 12. April 2026 mit der kreativen Zusammenarbeit verschiedener Akteurinnen und Akteure aus den Bereichen Design, Fotografie und Grafik auseinander und präsentiert die Gestaltung der Produkte und deren in Szene gesetztes Image aus unterschiedlichen Perspektiven. Fallstudien würden beispielhafte Geschichten des Produkt- und Werbedesigns von den Anfängen des 20. Jahrhunderts bis heute demonstrieren.
Im Förderprogramm „Fonds für Junges Design“ der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen ist der 1988 geborene, deutsch-ghanaische Künstler Jojo Gronostay eingeladen, um sich von der Sammlung des MK&G inspirieren zu lassen und für rund sechs Monate im Museum zu arbeiten. Vom 22. Mai bis 3. August präsentiere er die Ergebnisse dieser Arbeit. Gronostay arbeitet in den Bereichen Mode, Fotografie und Kunst.
Am 4. Juli wird die Sammlungspräsentation „Inspiration SWANA“ eröffnet, als Abschluss der Neugestaltung der außereuropäischen Sammlung des MK&G. Die inhaltliche Neuausrichtung blicke kritisch auf das eigene koloniale Erbe. „SWANA“ steht als Abkürzung für die Region Südwestasien und Nordafrika.
Vom 30. Juli bis zum 1. August 2027 widmet das MK&G dem Modelabel „XULY.Bët“ des Designers Lamine Kouyaté eine Einzelausstellung. Das 1991 von Kouyaté in Paris gegründete Modehaus „XULY.Bët“ produziert tragbare Mode aus Secondhand-Textilien.
Die Kabinettausstellung „Die Fassung bewahren: Die Restaurierung der Vier Jahreszeiten von Christoph Ertel“ blickt vom 12. September bis 12. April 2026 hinter die Kulissen der Museumsarbeit. Die Werkgruppe der „Vier Jahreszeiten“ des Zittauer Goldschmieds Christoph Ertel (1670-1719) sei ein Meisterwerk der Schatzkunst des Barock. Die Ausstellung zeige die Restaurierung des Miniatur-Ensembles und erläutere Schritte des Prozesses.
Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Fotografie neu ordnen“ hat das MK&G Sara Sallam eingeladen, sich in die Sammlungsbereiche Fotografie und Antike des Museums zu vertiefen und darauf basierend neue Arbeiten zu gestalten. In ihren multimedialen Installationen entwickle sie oftmals Gegenerzählungen zu historischen Narrativen aus kolonialem Kontext.