Das Zeppelin Museum Friedrichshafen hat die Collage „Afrikanische Kunst“ von Marta Hoepffner (1912-2000) erworben. Das Werk stehe exemplarisch für die Beschäftigung der künstlerischen Avantgarden mit kulturellen Artefakten aus Afrika, Asien und Ozeanien, teilte die Kulturstiftung der Länder am Dienstag in Berlin mit, die den Ankauf mit 22.666 Euro fördert.
Hoepffner gehörte zu den Pionierinnen der experimentellen Fotografie. Sie studierte bei Willi Baumeister Malerei, Grafik und Fotografie an der Frankfurter Kunstschule. Als Baumeister nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten seine Lehrtätigkeit entzogen wurde, gab Hoepffner ihr Studium auf. 1934 gründete sie die „Werkstätte für künstlerische Fotoaufnahmen“, 1949 die „Fotoprivatschule Marta Hoepffner“ in Hofheim am Taunus.
Obwohl sie während der Zeit des Nationalsozialismus nicht mehr ausstellen konnte und ihren Lebensunterhalt als Porträtfotografin verdiente, gelang es ihr, weiterhin künstlerische Arbeiten wie die Collage „Afrikanische Kunst“ zu schaffen. Es handelt sich dabei um eine Temperamalerei auf Pappe mit aufgeklebten Ausschnitten von Fotografien sowie Applikationen aus Gips. Zu sehen ist ein Krug mit einem Frauenkopf, vermutlich aus dem Kongo, eine indonesische Ahnenfigur, eine Helmmaske aus Kamerun und eine Maske, deren Ursprung in Papua-Neuguinea vermutet wird.
Hoepffner hatte das Werk Mitte der 1990er Jahre in die USA verkauft. 2022 wurde es bei einer Berliner Galerie wieder zum Kauf angeboten. Das Zeppelin Museum in Friedrichshafen, das neben der weltweit größten Sammlung zur Luftschifffahrt auch eine Kunstsammlung beherbergt, verfügt bereits über einen Bestand an Werken von Marta Hoepffner, die ab 1971 im benachbarten Kressbronn am Bodensee lebte und arbeitete. (2716/03.12.2024)