Der Zentralrat der Juden hat der Forderung nach einem Runden Tisch zur Zukunft der Potsdamer Rabbinerausbildung eine Absage erteilt. „Die Gründung einer unabhängigen und tragfähigen Ausbildungsstätte für liberale und konservative Rabbiner und Kantoren ist auf dem Weg“, sagte ein Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag in Berlin. Der rabbinische Leiter des Abraham-Geiger-Kollegs, Andreas Nachama, hatte zuvor einen solchen Runden Tisch empfohlen.
Der Sprecher des Zentralrats sagte, der Jüdischen Gemeinde zu Berlin sei bereits im April 2023 angeboten worden, gemeinsam eine Stiftung für die Rabbinerausbildung in Potsdam zu gründen. Dies sei jedoch abgelehnt worden. Die nun in Gründung befindliche Stiftung des Zentralrats werde strukturell so aufgestellt, dass sie nicht von einer Person oder einer Gemeinde abhängt, sondern von der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland betrieben werde.
Das Abraham-Geiger-Kolleg sei derzeit Eigentum der Berliner jüdischen Gemeinde, sagte der Sprecher: „Einer Gemeinde, die nach einer gemäß dem Beschluss des unabhängigen Gerichts beim Zentralrat der Juden in Deutschland rechtswidrigen Wahl über keinen legitimierten Vorstand verfügt.“
Die Kontinuität der Rabbinats- und Kantoratsausbildung werde in einer neuen transparenten Struktur, bei der es keinen Machtmissbrauch geben werde, gewährleistet, sagte der Sprecher. An einem Runden Tisch mit der Berliner Gemeinde, die sich „auch mit ihrer Kommunikation als seriöser Gesprächspartner aus dem Spiel genommen“ habe, bestehe derzeit kein Bedarf.