Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, hat sein Amt am Donnerstag an den bisherige Generalsekretär Abdassamad El Yazidi übergeben. Der 55-Jährige sei damit auf eigenen Wunsch bereits nach der Hälfte seiner aktuellen Amtsperiode ausgeschieden, erklärte der Zentralrat am Donnerstag in Köln. El Yazidi sei zunächst Interimsvorsitzender, bis die Vertreterversammlung einen neuen Kandidaten oder eine neue Kandidatin für den Vorsitz wählt.
Mazyek stand laut ZMD insgesamt 22 Jahre lang an der Spitze des Zentralrats, zunächst als ZMD-Generalsekretär von 2002 bis 2010 und danach als Vorsitzender. Im September 2022 war er für eine weitere Amtszeit gewählt worden, im März dieses Jahres hatte er seinen vorzeitigen Rücktritt erklärt. Mazyek wurde 1969 in Aachen geboren. Er studierte in Kairo Arabistik und in Aachen Philosophie, Ökonomie und Politikwissenschaften.
Der neue Interimsvorsitzende El Yazidi war seit 2016 Generalsekretär des Zentralrats. Von 2010 bis 2013 war er Vorsitzender des Deutsch Islamischen Vereinsverbands im Rhein Maingebiet und gründete 2014 den ersten ZMD-Landesverband in Hessen. Zudem ist er Mitglied des Gesprächskreises Christen und Muslime des Zentralkomitees deutscher Katholiken und engagiert sich den Angaben zufolge im interreligiösen Dialog und gegen Antisemitismus. Er wurde 1975 im südhessischen Langen geboren.
Der ZMD-Vorstand hatte bei der Bekanntgabe des Rücktritts im März erklärt, man bedauere Mazyeks Entscheidung und danke ihm „für seinen unermüdlichen Einsatz für die Interessen und Belange der Muslime in Deutschland“. Auch Mazyek danke dem Vorstand für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Es ist nun an der Zeit, dass andere das Ruder übernehmen“, sagte er.