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Zentralrat der Juden zu Sydney: Mehr tun gegen antisemitischen Terror

Mindestens zwölf Tote gab es bei einem Anschlag auf eine jüdische Feier in Sydney. Weltweit ist das Entsetzen groß. Auch bei den Juden in Deutschland.

Nach dem Anschlag auf eine jüdische Chanukka-Feier in Sydney ruft der Zentralrat der Juden in Deutschland zur Solidarität auf. “We stand with Sydney”, hieß es zunächst in Sozialen Medien neben einem Bild mit einer brennenden Kerze.

Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland sei “erschüttert über den Terrorangriff”, hieß es in einer weiteren Stellungnahme zu dem “augenscheinlich akribisch geplanten Angriff mit Sturmgewehren”.

Zentralrats-Präsident Josef Schuster erklärte dazu: “Während das volle Ausmaß dieses grausamen Angriffs sich erst nach und nach abzeichnet, sind unsere Gedanken in diesen Stunden bei den Opfern, den Angehörigen und allen Hinterbliebenen.”

Man müsse sich klarmachen, so Schuster weiter, “dass dieser Angriff auf das Chanukka-Fest nicht zufällig stattgefunden hat. Es ist das Muster antisemitischen Terrors, Feiertage auszuwählen, um arg- und wehrlose Menschen zu ermorden.”

Die Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Veranstaltungen weltweit würden “immer häufiger und immer tödlicher”, fügte er hinzu: “Den Terroristen geht es darum, unsere westliche Art, zu leben und zu feiern, zu zerstören. Das dürfen wir niemals zulassen.”

Die jüdische Gemeinde Chabad Berlin verurteilte den “feigen Akt der Gewalt” und rief die deutsche Öffentlichkeit auf, gemeinsam innezuhalten und ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Daher werde man das für 17.30 Uhr geplante öffentliche Entzünden der ersten Chanukka-Kerze am Brandenburger Tor nicht absagen. Im Gegenteil: Man wolle dort bewusst ein “Zeichen der Solidarität, des Zusammenhalts und der Hoffnung” setzen und besondere Gebete für die Opfer und ihre Familien sprechen.

Am weltbekannten Bondi Beach sind bei einem Anschlag am Sonntag mindestens zwölf Menschen getötet worden. Unter den Toten sei auch einer der Angreifer, teilte die Polizei mit. Augenzeugen berichteten von mehr als 50 Schüssen auf die Teilnehmer der Veranstaltung zum jüdischen Lichterfest Chanukka.

Das Fest beginnt in diesem Jahr am Sonntagabend und endet am 22. Dezember. Es erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels 164 vor Christus in Jerusalem. Zuvor war das Gotteshaus von syrisch-hellenistischen Eroberern entweiht worden. Das Fest erinnert somit auch an den Sieg des jüdischen Volkes über die Besatzer.