Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat seine Forderung beräftigt, alle Zahlungen an palästinensische Organisationen sofort einzustellen. “Es ist nicht sichergestellt, dass mit diesen Geldern nur Hilfsmittel, Wasser, Lebensmittel oder Strom bezahlt werden”, sagte Vizepräsident Abraham Lehrer, am Freitag dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de.
Ziel der Forderung sei es, die Hamas finanziell trockenzulegen. “Die Waffen, die Abschussbasen, die gut ausgestatteten Tunnelsysteme, die die Hamas errichtet hat: Das kostet immenses Geld und ich bin überzeugt, dass das auch mit Geldern aus der EU und Deutschland finanziert wurde, die eigentlich für humanitäre Zwecke bestimmt waren.” Auch habe die EU palästinensische Schulbücher finanziert, in denen Antisemitismus verbreitet und zum Hass auf Israel und die Juden aufgerufen worden sei.
Lehrer kritisierte Versammlungen am vergangenen Wochenende, bei denen Menschen hierzulande den Hamas-Terror in Israel bejubelt hatten. “Das war nicht das erste Mal, und ich habe mich gefragt, warum wir nicht im Stande sind, solche Exzesse mit Polizeigewalt aufzulösen oder von vornerein zu verbieten. Das erwarte ich von einem wehrhaften Staat. Diese Menschen lehnen unseren Staat und unsere Demokratie ab und deswegen müssen wir uns dagegen zur Wehr setzen. Wenn uns dazu die gesetzlichen Mittel fehlen, dann muss man diese Gesetze im Eilverfahren schaffen.”
Lehrer bemängelte, dass sich muslimische Verbände bis auf wenige Ausnahmen nicht eindeutig von der Gewalt der Hamas abgegrenzt hätten. “Was muss denn noch passieren, damit von diesen Organisationen ein Wort des Mitgefühls kommt?”, fragte er. “Ich will mich nicht in den Islam einmischen, aber das, was da in Israel passiert ist, diese Massaker, diese Unmenschlichkeit, das kann man doch zum Ausdruck bringen.”