Der Zentralrat der Juden übt scharfe Kritik an den Äußerungen von Sahra Wagenknecht und ihrem Bündnis BSW zu Israel und dem Krieg in Gaza. “Das BSW befeuert mit seiner eher populistischen Positionierung den Israelhass in Deutschland”, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster der Welt.
Wagenknecht vertrete eine “nicht untypische Denkweise in der politischen Linken”, in der ein vereinfachtes Bild von “David gegen Goliath” im Nahost-Konflikt vorherrsche. “Die Realitäten in diesem Krieg werden aber nicht anerkannt: Israel kämpft gegen die Terrororganisation Hamas – und nicht gegen die palästinensische Bevölkerung”, sagte Schuster. Diese Sicht zeige sich in Protesten gegen Israel und in der Kunstszene, wo “eine ganz erhebliche Abneigung und Antipathie gegen Israel” herrsche. “Das geht so weit, dass israelische Künstler ausgeladen oder gar nicht erst eingeladen werden.” Diese Entwicklung besorge ihn.
Schuster: Frieden heißt nicht nur “kein Krieg”
Schuster betonte wie Wagenknecht zwar die Notwendigkeit von Frieden im Gazastreifen und Israel. “Frieden heißt aber nicht nur einfach ‘kein Krieg'”, sagte Schuster. Israels Bevölkerung müsse angstfrei leben können. “Ohne Angst vor Terror, Raketen und Krieg. Was wäre denn in Deutschland los, wenn uns ein Nachbarland regelmäßig mit Raketen beschießen würde?”, fragte Schuster.