Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, hat sich gegen eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen ausgesprochen. Der Vorschlag einer Kommission der Bundesregierung komme faktisch dem Vorschlag einer Fristenlösung sehr nahe, sagte die Sozialwissenschaftlerin am Montag dem Radiosender WDR 5. „Und wir halten es nicht für richtig, dem Embryo in den ersten Wochen keinen Schutz mehr entsprechend zu geben.“ Sie sprach sich zudem dafür aus, die Beratungspflicht vor einem möglichen Schwangerschaftsabbruch beizubehalten.
Eine von der Bundesregierung eingesetzte Fachkommission sollte am Montag ihre Empfehlungen zu Themen wie Schwangerschaftsabbruch und Leihmutterschaft vorstellen. Laut dem Paragraf 218 im Strafgesetzbuch ist ein Abbruch in Deutschland grundsätzlich illegal. Eine Abtreibung bleibt aber straffrei, wenn sie innerhalb von zwölf Wochen erfolgt und die schwangere Frau eine Beratung in Anspruch genommen hat. Die Kommission empfiehlt nun eine vollständige Entkriminalisierung von Abtreibungen zumindest für die ersten Schwangerschaftswochen.