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Zahlreiche Lehrstellen mangels guter Bewerbungen unbesetzt

Fast die Hälfte der Unternehmen in Baden-Württemberg konnte laut einer aktuellen Online-Umfrage 2023 nicht alle Ausbildungsplätze besetzen. Drei Viertel der betroffenen Betriebe sagen, dass sie keine geeigneten Bewerbungen erhalten haben, teilte der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) am Mittwoch mit. Ein knappes Drittel meldet, überhaupt keine Bewerbungen bekommen zu haben.

An der Online-Umfrage der BWIHK haben den Angaben zufolge im Mai rund 2.000 Unternehmen aus dem Südwesten teilgenommen. Die meisten aus der Industrie (35 Prozent) und dem Handel (14 Prozent).

Konkret teilten 48 Prozent der befragten Unternehmen mit, dass sie im vergangenen Jahr freie Ausbildungsplätze nicht hätten besetzen können. Dieser Anteil ist seit 2019 deutlich gestiegen und liegt seit 2022 gleichbleibend hoch, heißt es in der Mitteilung. 74 Prozent nannten den Mangel an geeigneten Bewerbern als Hauptgrund. Defizite gebe es etwa beim Schreiben und Rechnen. „Die Politik muss die Unterrichtsqualität in den Blick nehmen und dafür sorgen, dass mehr junge Menschen die Schule ausbildungsreif verlassen“, sagte Claus Paal, Vizepräsident des BWIHK, laut Mitteilung.

Als ein Hindernis bei der Gewinnung von Azubis halten die Betriebe laut der Mitteilung auch die Wohnungsnot. Nach Einschätzung des BWIHK wird sich das Problem in den nächsten Jahren noch deutlich verschärfen. Einige Ausbildungsbetriebe reagieren darauf mit der Vermittlung oder Stellung von Wohnungen und Mietzuschüssen. (1674/24.07.2024)