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Zahl der Wolfsrisse deutlich gesunken

Die Zahl der tödlichen Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere ist in Sachsen-Anhalt auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gesunken. Im Zeitraum von Mai 2022 bis April dieses Jahres seien deutlich weniger Wolfsrisse verzeichnet worden, teilten das Umweltministerium und das Landesamt für Umwelt (LAU) am Montag in Magdeburg mit.

Wie aus dem aktuellen Monitoringbericht des LAU hervorgeht, gab es im genannten Zeitraum rund 60 Übergriffe auf Nutztiere. Die Zahl durch Wolfsrisse getöteter Tiere nahm demnach gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut 40 Prozent auf knapp 180 ab. Den Angaben zufolge sei der Wolf zwar in Sachsen-Anhalt heimisch geworden, aber die Anzahl nehme nur noch moderat zu. Die Zahl der Wölfe sei zwischen Mai 2022 und April dieses Jahres um 14 auf rund 200 gestiegen.

Die Ergebnisse belegten, dass ein konfliktarmes Leben mit dem Wolf praktisch möglich sein könne, erklärte Umweltminister Armin Willingmann (SPD). Offenkundig setzten Nutztierhalter verstärkt auf Herdenschutzmaßnahmen, die Übergriffe und Risse in den allermeisten Fällen verhinderten. Herdenschutz bleibe das zentrale Mittel der Wahl, hieß es.

Zugleich gelte, dass Wölfe mit auffälligem Verhalten zeitnah, rechtssicher und unbürokratisch entnommen – also abgeschossen – werden könnten, sagte Willingmann. Eine gezielte Bestandsregulierung mittels systematischer Entnahmen halte er jedoch für nicht angebracht. Am vergangenen Freitag hatten sich die Umweltminister der Länder in Münster darauf verständigt, dass Wölfe in Regionen mit erhöhtem Rissvorkommen schneller und unbürokratischer abgeschossen werden dürfen.