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Zahl der weltweiten Tuberkulose-Erkrankungen sinkt wieder

Nach dem Ende der Corona-Pandemie ist Tuberkulose wieder die tödlichste Infektionskrankheit weltweit. Die Zahl der Todesfälle ist allerdings 2023 zurückgegangen.

Die Zahl der weltweit an Tuberkulose erkrankten Menschen hat sich 2023 stabilisiert. Die Zahl der TB-Todesfälle sinkt nach einem dreijährigen Anstieg während der Corona-Pandiemie wieder. Das geht aus dem am Dienstag in Genf veröffentlichten Welttuberkulosebericht der Weltgesundheitsorganisation WHO hervor.

Dennoch bleibt TB eine große globale Herausforderung. 2023 war sie laut WHO wahrscheinlich wieder die häufigste Todesursache unter den Infektionskrankheiten, weil die Covid-19-Todesfälle zurückgegangen sind. Damit bleibt TB eine der zehn häufigsten Todesursachen weltweit.

Konkret erkrankten laut Bericht 2023 rund 10,8 Millionen Menschen neu an TB. 2022 waren es 10,7 Millionen und 2021 rund 10,4 Millionen. Die WHO verweist darauf, dass ein Teil des Anstiegs auf das weltweite Bevölkerungswachstum zurückzuführen ist. 1,25 Millionen Menschen starben 2023 an der Krankheit. 2022 waren es 1,32 Millionen. Fünf Länder registrieren dabei 56 Prozent der weltweiten Erkrankungsfälle: Indien (26 Prozent), Indonesien (10 Prozent), China (6,8 Prozent), die Philippinen (6,8 Prozent) und Pakistan (6,3 Prozent).

Durch die Corona-Pandemie war die Zahl der Tuberkulose-Erkrankten nach jahrelangen Rückgängen wieder deutlich angestiegen. Der Globale Fonds erklärte zur Begründung, das medizinische Angebot sei eingeschränkt gewesen, Menschen seien insgesamt weniger zum Arzt gegangen. Das habe während der Pandemiejahre zu fast einer halben Million zusätzlicher Tuberkulose-Toten geführt.

Tuberkulose wird durch Bakterien verursacht, die in der Regel die Lunge befallen. Die Krankheit wird durch die Luft übertragen, etwa durch Husten. Eine Erkrankung tritt bei Erwachsenen häufig erst Jahre oder Jahrzehnte nach der Infektion auf. Nur bei zehn Prozent der Infizierten wird die Krankheit akut.