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Zahl der Pflegebedürftigen in Niedersachsen deutlich gestiegen

Nach dem Bekanntwerden neuer statistischer Zahlen zur Pflege in Niedersachsen fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband in Niedersachsen bessere Rahmenbedingungen für eine gute und bezahlbare Pflege. Nötig sei ein Systemwechsel zu einer Pflegevollsicherung wie in der Gesundheitsversorgung, sagte die Vorsitzende Kerstin Tack am Freitag in Hannover. Bislang wird von der Pflegeversicherung nur ein abgestufter Sockelbetrag erstattet.

Nach dem am Freitag in Hannover vorgestellten Niedersachsen-Monitor waren im Jahr 2021 landesweit rund 542.900 Menschen pflegebedürftig. Das entspricht knapp sieben Prozent der Bevölkerung. Im Vergleich zur Erhebung davor gab es einen Anstieg um 19 Prozent, also um fast ein Fünftel. 2019 waren noch 456.000 Pflegebedürftige gezählt worden. „Die rasante Entwicklung dieser Zahlen wird sich weiter fortsetzen“, sagte Tack.

Neben einer solidarischen, gerechten und zukunftsfesten Finanzierung der Pflege seien bessere Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal nötig, betonte die Verbandsvorsitzende. Zudem müssten die Förder- und Unterstützungsleistungen für pflegende Angehörige verbessert werden.

Nach dem Niedersachsen-Monitor wurde der mit 51,4 Prozent größte Teil der Pflegebedürftigen zu Hause von Angehörigen versorgt. Etwa ein Fünftel (20,4 Prozent) lebte mit Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes in den eigenen vier Wänden. 17,3 Prozent wurden in vollstationären Pflegeeinrichtungen betreut und versorgt.