126 Menschen haben in Bayern im Jahr 2023 nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet. Das seien nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) zwei postmortale Spender weniger als im Jahr 2022, teilte das bayerische Gesundheitsministerium am Dienstag in München mit. Aktuell warteten 1.200 Menschen in Bayern auf ein lebenswichtiges Spenderorgan, hieß es weiter. „Auch wenn pro Spender in der Regel mehrere Organe vermittelt werden können, ist diese Lücke sehr bedrückend“, sagte die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU).
Sie plädierte deshalb erneut für eine Widerspruchslösung, bei der jeder und jede automatisch Organspender wäre, wenn er oder sie nicht aktiv widerspricht. „Damit müssten sich alle Bürgerinnen und Bürger mit der Thematik auseinandersetzen und eine Entscheidung treffen. Das wäre auch eine Entlastung für die Angehörigen“, sagte Gerlach. Sie zeigte sich erfreut, dass der Bundesrat die Bundesregierung am 15. Dezember 2023 aufgefordert hat, die Widerspruchslösung in das Transplantationsgesetz einzuführen. „Wir brauchen eine bundesweite Lösung, denn nur so kann die Zahl der Organspender wirkungsvoll erhöht werden.“, sagte die Gesundheitsministerin. (00/0150/16.01.2024)