Artikel teilen:

Zahl der Kirchenaustritte in Mecklenburg-Vorpommern weiter hoch

Wieder weniger Katholiken: Auch in Mecklenburg-Vorpommern schrumpft die Kirche. Damit setzt sich ein bundesweiter Trend fort, wenn auch leicht verlangsamt.

Die Zahl der Austritte aus der katholischen Kirche ist in Mecklenburg-Vorpommern im zweiten Jahr in Folge gesunken. Trotzdem liegt sie weiter auf einem hohen Niveau, wie der am Donnerstag veröffentlichten Statistik der Deutschen Bischofskonferenz für 2024 zu entnehmen ist. Im vergangenen Jahr kehrten in dem nordöstlichen Bundesland 953 Menschen der Kirche den Rücken. Das sind 162 Austritte weniger als 2023. Die Gesamtzahl der Katholiken im sank 2024 um 1.479 auf 49.697. Die Katholiken in Mecklenburg gehören zum Erzbistum Hamburg, die in Vorpommern zum Erzbistum Berlin.

Trotz rückläufiger Austrittszahlen sieht der Leiter der Pastoralen Dienststelle des Erzbistums Hamburg, Andree Burke, eine schleichende Entfremdung von der Kirche: “Wir müssen ernstnehmen, dass Kirche von Einigen als nicht mehr relevant empfunden wird.” Gerade das wolle Kirche aber sein, etwa in der Seelsorge.

Zudem wies der Theologe auf einen Rückgang von 4,5 Prozent auf 1.200 Kindertaufen in seinem Erzbistum hin. Besonders darin spiegle sich die Entfremdung. Die Taufe verlagere sich stattdessen teils ins Erwachsenenalter. Hier nannte Burke eine Zunahme von etwa 30 Prozent. Trotzdem stelle sich das Erzbistum auf eine schrumpfende Kirche ein.

Auch bundesweit setzt sich der Mitgliederschwund in der katholischen Kirche fort. In ganz Deutschland kehrten im vergangenen Jahr 321.416 Menschen der Kirche den Rücken. 2023 lag die Zahl bei 402.694, im Rekordjahr 2022 bei 520.000. Aktuell zählt die katholische Kirche damit rund 19,7 Millionen Mitglieder – laut Bischofskonferenz ein Anteil an der Gesamtbevölkerung von etwa 23,7 Prozent. 2023 verzeichnete Deutschland noch über 20 Millionen Katholiken.