Die Zahl der Geflüchteten in Niedersachsen geht seit einem Jahr deutlich zurück. In den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes waren am 20. Januar 4.114 Schutzsuchende untergebracht, wie die Landesaufnahmebehörde (LAB) auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) am Donnerstag mitteilte. Im Januar 2024 lebten 6.019 Personen, im Juli 2024 noch 5.451 Personen in den Unterkünften.
Die Landesaufnahmebehörde betreibt die Ankunftszentren Bramsche und Braunschweig, die Außenstelle Celle, das Grenzdurchgangslager Friedland, die Standorte Oldenburg und Osnabrück sowie mehrere Notunterkünfte. Aufgrund der rückläufigen Zahlen seien bereits sieben Notunterkünfte, darunter mehrere in Jugendherbergen aufgegeben worden, erläuterte LAB-Sprecherin Hannah Hintze. Fünf weitere, darunter das Messegelände Hannover seien noch belegt.
Mittel- und langfristig sollten aber auch diese den Betrieb einstellen, weil sie sich nicht für die dauerhafte Unterbringung von Geflüchteten eigneten. Deshalb suche das Land weiterhin nach Liegenschaften, um dauerhafte Kapazitäten für die Erstaufnahme von Geflüchteten zu schaffen, sagte Hintze. Die LAB geht laut der Sprecherin nicht davon aus, dass die Flüchtlingszahlen in Zukunft weiter deutlich zurückgehen.
Der Ukrainekrieg habe gezeigt, dass es sinnvoll sei, Aufnahmekapazitäten vorzuhalten. Trotz verschärfter Grenzkontrollen in den vergangenen Monaten seien weiterhin Geflüchtete in Deutschland angekommen. Sie gehe davon aus, dass dies auch nach Einführung des neuen europäischen Asylsystems mit Lagern an den EU-Außengrenzen so bleiben werde.