In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der sogenannten Falschfahrten zurückgegangen. Wie ein Sprecher des NRW-Innenministeriums am Dienstag in Düsseldorf auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) erklärte, gab es im vergangenen Jahr 448 Fahrzeuge, die auf einer Autobahn, einem Zubringer oder Überleitungsstrecken in der falschen Richtung unterwegs waren. Das war im Schnitt mehr als ein Fall pro Tag. Verglichen mit 2022 (540 Fälle) sank die Zahl allerdings um mehr als 17 Prozent. Zunächst hatte die „Rheinischen Post“ (Dienstag) darüber berichtet.
Die Zahlen beruhen auf einer Auswertung des sogenannten Traffic-Information-Center (TIC), einer Softwareanwendung, in die Verkehrsstörungen unter anderem durch die Polizei eingegeben werden. Im vergangenen Jahr ereigneten sich nach Angaben des Ministeriums in NRW 30 Unfälle im Zusammenhang mit „Geisterfahrten“, bei denen wenigstens eine Person getötet oder verletzt wurde oder bei denen es zu einem schwerwiegenden Sachschaden kam.
Gegenüber dem Jahr 2011, in dem es nur elf Unfälle durch Falschfahrer gab, ist das nahezu eine Verdreifachung. Im Vergleich zu 2022 gab es hingegen einen Rückgang um mehr als ein Drittel: In dem Jahr waren 48 Falschfahrten registriert worden, bei denen es Tote, Verletzte und schwere Sachschäden gegeben hatte.
Zu den Ursachen für die Falschfahrten konnte das Ministerium keine Angaben machen. Der Sprecher verwies darauf, dass die Polizei die Baustellen auf den Autobahnen sowie die Zu- und Abfahrten hinsichtlich der ordnungsgemäßen Beschilderung prüfe. Unklare oder nicht eindeutige Beschilderungen würden „umgehend an die zuständigen Stellen gemeldet“.