Fotos, die um die Welt gingen, und Aufnahmen, die bisher wenig beachtete Themen abbilden: Vom 15. Februar bis zum 16. März gastiert die Wanderausstellung „World Press Photo“ mit den weltbesten Pressefotos zum zehnten Mal im Oldenburger Landesmuseum für Kunst und Kultur, wie Mitorganisator Claus Spitzer-Ewersmann am Dienstag ankündigte. Gezeigt werden preisgekrönte Aufnahmen aus dem Jahr 2023.
Seit 1955 zeichnet die World Press Photo Foundation in Amsterdam herausragenden Fotojournalismus und Dokumentarfotografie aus. Die von einer internationalen Jury ausgewählten Aufnahmen zeigen das Geschehen in der Welt in all seiner Vielfalt. Der Wettbewerb ist die Grundlage für eine Ausstellung, die alljährlich durch die Welt tourt.
Zu den ausgezeichneten Presseaufnahmen des Jahres 2023 gehört auch das Siegerbild des Fotografen Mohammed Salem. Kurz nach dem Hamas-Überfall auf Israel im Oktober 2023 habe er eine trauernde Palästinenserin fotografiert, die ihre in ein weißes Tuch gehüllte tote Nichte im Arm hält. Die Juryvorsitzende Fiona Shields lobte die Aussagekraft des Fotos: „Es ist unbeschreiblich bewegend zu sehen und zugleich ein Argument für Frieden, das extrem stark ist, gerade wenn Frieden manchmal wie eine unmögliche Fantasie erscheint.“ Salems Aufnahme lenke den Fokus auf einen geradezu ewigen Konflikt. Es gehe dabei nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, dass Kriege immer auf dem Rücken unschuldiger Menschen ausgetragen werden.
Zur Ausstellungseröffnung am 15. Februar werden laut Spitzer-Ewersmann der niedersächsische Kulturminister Falko Mohrs (SPD) und die Direktorin der World Press Photo Foundation, Joumana El Zein Khoury, in Oldenburg erwartet. Die bisherigen neun World-Press-Photo-Ausstellungen in Oldenburg hätten rund 130.000 Besucherinnen und Besucher angezogen, berichtete die kommissarische Leiterin des Landesmuseums, Anna Heinze.