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Wohlfahrtsverbände fordern Milliarden für Hitzeschutz und Digitales

Der Bund hat ein hohes Sondervermögen für die Infrastruktur aufgelegt. Caritas, Diakonie und andere Wohlfahrtsverbände wollen davon ihre Einrichtungen krisenfester machen – gegen Hitze wie auch Cyberangriffe.

Mehrere Wohlfahrtsverbände haben gefordert, dass aus dem geplanten Infrastruktur-Sondervermögen auch Milliardenbeträge in die soziale Infrastruktur fließen. Konkret fordern die Verbände wie beispielsweise Caritas und Diakonie Investitionen in die klimagerechte Sanierung ihrer Einrichtungen und in die digitale Erreichbarkeit von etwa Pflegeheimen. Das geht aus einem Brief der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) an Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) und Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) hervor, der der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt.

Es habe sich in den letzten 20 Jahren ein gigantischer Investitionsstau gebildet. Gerade angesichts immer heißer werdender Sommer bräuchten die Einrichtungen der gemeinnützigen Träger zum Schutz von älteren Menschen, Kindern und Kranken weitreichendere Investitionen als Ventilatoren und Markisen. Konkret fordern die Wohlfahrtsverbände dafür ein Förderprogramm in Höhe von 10 Milliarden Euro. “Dies ermöglicht uns, die notwendigsten Modernisierungen vorzunehmen, um Millionen Menschen in unseren Einrichtungen zu schützen, zugleich jährlich erhebliche Mengen an CO2 einzusparen und damit gleichzeitig die deutsche Wirtschaft über ein Investitionsprogramm anzukurbeln”, heißt es in dem Brief.

Für einen Ausbau der digitalen Erreichbarkeit der sozialen Dienste und Einrichtungen forderte die BAGFW 3 Milliarden Euro. Krankenhäuser, Altenhilfeeinrichtungen, psychosozialen Beratungsangebote und andere seien als kritische Infrastruktur digital nicht ausreichend vernetzt und ausgestattet und durch Cyberangriffe zu einfach außer Gefecht zu setzen.

In der Arbeitsgemeinschaft sind Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Diakonie, Paritätischer, Deutsches Rotes Kreuz und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland organisiert. Sie vertreten den Angaben zufolge rund 120.000 soziale Einrichtungen und Dienste, in denen etwa zwei Millionen Menschen hauptamtlich beschäftigt sind. Hinzu kommen rund drei Millionen ehrenamtlich Engagierte.