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Wissenschaftler fordern besseren Wildpflanzenschutz in Deutschland

Mehr als 140 Vertreter aus Wissenschaft, Naturschutz und Botanischen Gärten fordern einen besseren Schutz heimischer Wildpflanzen. In ihrem während einer Tagung im Dezember verfassten und nun veröffentlichten „Osnabrücker Beschluss“ machen sie auf das Artensterben unter den Wildpflanzen aufmerksam. Sie fordern, die Arbeit der Botanischen Gärten zum Wildpflanzenschutz langfristig zu finanzieren, wie die Universität Osnabrück am Mittwoch mitteilte.

Rund ein Drittel der Arten wie Arnika, Sumpf-Enzian oder Knabenkraut seien gefährdet oder vom Aussterben bedroht, warnte Sabine Zachgo, Direktorin des Botanischen Gartens Osnabrück. Die Lage sei ähnlich dramatisch wie beim Insektensterben: „Wir müssen dringend handeln.“ Die Wildpflanzen hätten eine essenzielle Bedeutung für intakte Ökosysteme.

Seit mehr als zehn Jahren arbeiteten die Botanischen Gärten in Osnabrück, Berlin, Mainz, Potsdam und Regensburg gemeinsam am Aufbau von Saatgutbanken für Wildpflanzen, erläuterte Zachgo. In ganz Deutschland sammelten Wissenschaftler Samen bedrohter Wildpflanzen und lagerten sie in Saatgutbanken ein. Besonders gefährdete Pflanzen würden in den Gärten kultiviert und in der Natur wieder angesiedelt. Allerdings laufe die Förderung für das Projekt „Wildpflanzenschutz Deutschland“ Ende 2025 aus.