DETMOLD – Es wurde eng im Islamischen Kommunikationszentrum in Detmold, als Öffentlichkeitsreferent Nihat Köse zum „Talk der Religionen“ rund 100 Gäste begrüßen konnte. Unter dem Titel „Wir müssen reden!“ laden Vertreterinnen und Vertreter der drei Weltreligionen in insgesamt drei Veranstaltungen zum Gespräch in Moschee, Synagoge und Kirche ein. Zum Auftakt saßen Christen, Juden und Muslime zusammen am runden Tisch und sprachen über ihren Glauben, das Leben ihrer Gemeinden und aktuelle Sorgen. Das Publikum war zur Beteiligung eingeladen.
Persönliche Kontakte seien für die Verständigung wichtig: „Wir wollen nicht übereinander, sondern miteinander reden“, meinte Monika Korbach, Bildungsreferentin der Lippischen Landeskirche. Matitjahu Kellig, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Herford/Detmold, bedauerte, dass politisches Weltgeschehen wie der Konflikt in Israel-Palästina den Umgang der Religionen bestimme. Wenn es für Jerusalem eine friedliche Lösung gäbe, könnten sich Muslime und Juden besser begegnen, so Kellig weiter.
Dieter Bökemeier, Landespfarrer für Ökumene und Mission, betonte, dass es wichtig sei, Ängste auszusprechen. Wer zuhöre, versetze sich in den anderen und entwickle Empathie. Antisemitismus, Islamophobie und diffuse Überfremdungsängste würden aber heute leider zunehmen und von Populisten gezielt funktionalisiert.
Nihat Köse stellte der Islamophobie den islamischen Friedensgrundsatz gegenüber: „Wer einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt – wer einen Menschen tötet, tötet die ganze Welt.“ UK
Nächster Termin: 27. Juni, 19.30 Uhr in der Synagoge in Herford.