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Wir gedenken der verfolgten Christen

Von Markus Dröge

„Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte“ – so der Satz aus dem Psalm 25, der dem zweiten Sonntag in der Passionszeit den Namen gibt: Reminiszere. Gedenke! Im Jahr 2008 hat die Synode der EKD beschlossen, einmal im Kirchenjahr der Lage von bedrängten und verfolgten Christen mit einer Fürbitte zu gedenken. Der Sonntag Reminiszere wurde dafür ausgewählt. Seit 2010 begehe ich in meiner Berliner Bischofskirche St. Marien am Alexanderplatz im Gottesdienst diesen Gedenktag. Und in jedem Jahr laden wir christliche Gemeinden fremder Kultur und Sprache aus Berlin dazu ein; Gemeinden, deren Mitglieder aus den Staaten stammen, in denen Christen bedrängt werden. In diesem Jahr geht es um das Thema Ägypten. Die christlich-koptischen Gemeinden sind auch nach den revolutionären Umstürzen in besonderer Weise Angriffen, Terror und anderen Formen der Unterdrückung ausgesetzt. Gemeinden und Kirchen werden angegriffen. Menschen werden getötet. Die Religions- und Bekenntnisfreiheit ist faktisch nicht gegeben.

Aber ich werde auch an die getauften Gemeindeglieder bei uns denken, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind, und die nun Sorge haben, in ihre alten Heimatländer abgeschoben zu werden. Ein Betroffener wird den Mut haben, selbst eine Fürbitte im Gottesdienst zu sprechen.

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