Hannover – Die Deutschen begegnen den Flüchtlingen im Land zu etwa gleichen Teilen mit Zuversicht und Skepsis. Die Einstellung in der Bevölkerung sei nach wie vor geteilt, aber stabil, lautet das Ergebnis einer Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Erhebung beruht auf telefonischen Befragungen zu vier Zeitpunkten zwischen November 2015 und August 2016.
Entgegen mancher Befürchtung ist die Stimmung laut der Untersuchung nicht gekippt. Beide Stimmungslagen hielten sich weiter die Waage. „Die Meinungen darüber, ob Deutschland die Herausforderungen aufgrund der Flüchtlingssituation bewältigen wird, waren bereits zu Beginn der Umfrage geteilt“, erklärte das Institut in Hannover. „Und daran hat sich bis August 2016 praktisch nichts geändert.“ Regionale Tendenzen sind dabei auszumachen: Im Westen bewege sich die Stimmungslage leicht zum Positiven, im östlichen Bundesgebiet überwiege die Skepsis.
Die Mehrheit der Deutschen verbinde mit der Zuwanderung nach wie vor auch positive Entwicklungen, lautet ein weiteres Ergebnis der Studie mit dem Titel „Skepsis und Zuversicht – Wie blickt Deutschland auf Flüchtlinge?“. Mehr als vier Fünftel der Befragten unterstützen zudem das humanitäre Handeln Deutschlands. Zugleich hätten sich die Sorgen kaum verändert, heißt es. An erster Stelle stehe die Sorge vor wachsendem Rechtsextremismus, gefolgt von befürchteter Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt. Auch Angst vor mehr extremistischen Muslimen im Land wurde vielfach geäußert.
Zu einer zuversichtlichen Perspektive tragen den Befragungen zufolge am stärksten positive Erfahrungen in der persönlichen Begegnung mit Geflüchteten bei. Der Einsatz für Flüchtlinge sei insgesamt weiter gestiegen. Diese Ergebnisse zeigten, „dass das beeindruckende Engagement der Bevölkerung keineswegs das Strohfeuer einer nur vorübergehenden ‚Willkommenskultur‘ ist“. epd
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„Willkommenskultur“ kein Strohfeuer
Ergebnis telefonischer Befragungen: Stimmung gegenüber Flüchtlingen stabil